Als Astrozytom wird ein Gehirntumor bezeichnet. Sein Name kennzeichnet den Entstehungsort, die sternförmigen Astrozyten, die die Mehrheit der Gliazellen ausmachen. Daher kann man ein Astrozytom auch zu den Gliomen zählen. Astrozytome gehören zu den häufigsten Gehirntumoren, sie machen rund 25 Prozent aus.
Laut Weltgesundheitsorganisation lassen sich vier verschiedene Schweregrade eines Astrozytoms ausmachen: polizytisches, diffuses oder anaplastisches Astrozytom sowie Glioblastom. Häufig bei Kindern und Jugendlichen ist ein pilozytisches Astrozytom zu finden, das gutartig ist und langsam wächst. Menschen mit einem piloytischen Astrozytom haben häufig eine gute Prognose.
Astrozytome entstehen wie andere Krebsformen aufgrund von entarteten Zellen. Wieso sich die Zellen verändern, ist bislang nicht endgültig geklärt. Aus Erdöl hergestellt Chemikalien wie zum Beispiel Phenol können eine Ursache sein. Auch verstärkte Strahlung kann ein Auslöser sein. So können polizytische Astrozytome auch bei Krebspatienten auftreten, die sich einer Bestrahlung unterziehen müssen. Verschiedene Gründe für die Entstehung von Astrozytomen werden diskutiert, konnten aber bislang nicht eindeutig widerlegt oder bestätig werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Strahlen, die von Hochspannungsleitungen oder Mobiltelefonen ausgehen, Ernährung oder psychologische Faktoren wie beispielsweise Stress.
Möglichkeiten der Diagnose und Therapie eines Astrozytoms werden weiterentwickelt und verbessert. So wurde schon in Studien getestet, die Patienten mittels Hochenergieultraschalls ohne Öffnen der Schädeldecke zu operieren. Diese Methode soll in Zukunft weiter verbreitet werden.
Nach der Diagnose Krebs sind viele Patienten geschockt. Unterstützung können Familie und Freunde bieten. Um selbst etwas zur Therapie beizutragen, möchten viele Patienten komplementäre Verfahren anwenden. Das sind Therapieverfahren, die nicht zur Standardmedizin zählen. Diese sollten nach Absprache mit dem Arzt unterstützend angewendet werden. Keinesfalls sollten alternative Maßnahmen die Therapie ersetzen.
Die Diagnose Astrozytom zu stellen, ist oft nicht einfach und erfordert häufig mehrere Untersuchungen. Meist klagen Patienten mit Astrozytom über verschiedene und nicht typische Symptome wie z. B. Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder epileptische Anfälle. Gerade diese Vielfalt an Symptomen erschwert eine Diagnose. Meist werden folgende Untersuchungsmethoden zur Diagnose herangezogen: Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Elektroenzephalografie oder Liquordiagnostik. Nur mit einer Biopsie kann in der Regel eindeutig geklärt werden, ob es sich um ein Astrozytom handelt und der Schweregrad ermittelt werden. Da eine Biopsie eine Operation nötig macht, wird diese meist zusammen mit der operativen Entfernung vorgenommen.
Was ist ein Astrozytom?
Ein Astrozytom ist ein Tumor im Gehirn, der aus entarteten hirneigenen Zellen besteht. Der Begriff Astrozytom leitet sich von seinem Ursprungsort, den sternförmigen Astrozyten im Stützgewebe des Gehirns, der Glia, ab. Man zählt das Astrozytom daher auch zu den Gliomen. Astrozytome können gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumoren sein. Eine Heilung dieser Art Krebs ist durchaus möglich, insbesondere, wenn die vollständige Entfernung des Astrozytoms aus dem Gehirn gelingt.
Häufigkeit von Astrozytomen
Von allen Hirntumorarten sind etwa die Hälfte Gliome und ein Viertel Astrozytome, womit sie zu den häufigsten Krebsformen im Gehirn zählen. Von den Astrozytomen machen die bösartigen Glioblastome wiederum 50 Prozent aus.
Insgesamt stellen Tumoren im Gehirn eine eher seltene Krebserkrankung dar: Jährlich treten circa zehn neue Fälle von Hirntumoren pro 100.000 Einwohner in Deutschland auf – gemessen an sämtlichen Krebserkrankungen betragen Hirntumoren also gerade mal zwei Prozent. Bei Kindern sind Hirntumoren wie das Astrozytom allerdings die zweithäufigste Krebserkrankung nach Leukämie und die häufigste krebsbedingte Todesursache.
Klassifizierung von Astrozytomen nach WHO
Nicht jedes Astrozytom ist gleich: Man unterscheidet vier verschiedene, nach Schweregrad gestaffelte Formen von Astrozytomen, die durch die WHO (World Health Organisation – Weltgesundheitsorganisation) wie folgt festgelegt wurden:
- Pilozytisches Astrozytom (WHO Grad I): gutartig, langsames Tumorwachstum, gute Prognose
- Diffuses (niedrig-malignes) Astrozytom (WHO Grad II): noch gutartig, Übergang in bösartigen Tumor möglich
- Anaplastisches Astrozytom (WHO Grad III): bösartiges Tumorwachstum, nach Operation ist Strahlen- oder Chemotherapie nötig
- Glioblastom (WHO Grad IV): sehr bösartig, rasches und diffuses Tumorwachstum, schlechte Prognose
Pilozytisches Astrozytom (WHO Grad I)
Das Pilozytische Astrozytom kommt am häufigsten bei Kindern und jungen Erwachsenen vor. Solch ein Astrozytom zeichnet sich durch seine Gutartigkeit und ein langsames Wachstum aus. Oft finden sich Pilozytische Astrozytome im Bereich der Sehnerven (Optikusgliom) und des Hypothalamus, zuweilen können sie aber auch in Klein- oder Großhirn entstehen.
Diffuses Astrozytom (WHO Grad II)
Etwa 15 Prozent der Astrozytome sind Diffuse Astrozytome, die ebenfalls langsam wachsen und dem Ursprungsgewebe des Gehirns noch stark ähneln. Meist befindet sich ein Diffuses Astrozytom in der weißen Substanz des Großhirns und betrifft Erwachsene zwischen 30 und 40 Jahren. Aus einem Diffusen Astrozytom kann sich unter Umständen ein anaplastisches Astrozytom (WHO Grad III) oder ein Glioblastom (WHO Grad IV) entwickeln.
Anaplastisches Astrozytom (WHO Grad III)
Das Anaplastische Astrozytom zeigt eindeutige Kennzeichen von Bösartigkeit, das heißt es wächst schnell und kann sich auch konfus im Gehirn ausbreiten, was ein komplettes Entfernen des Tumors schwierig macht. Daher kommt es häufig nach einer Operation des Anaplastischen Astrozytoms zur Bildung eines Rezidivs – das bedeutet, dass der Hirntumor erneut gewachsen ist.
Glioblastom (WHO Grad IV)
Das Glioblastom ist das häufigste und gefährlichste Astrozytom. Die Prognose der Schulmediziner für diese Art von Astrozytom ist aufgrund des äußerst raschen und diffusen Wachstums des Tumors im Gehirn sehr schlecht.
Wissenschaftliche Studien und zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen Krebs
Obwohl die malignen Astrozytome immer noch als schwer therapierbar gelten, macht die medizinische Forschung ständig Fortschritte. Krebspatienten mit Astrozytom können daher an klinischen Studien teilnehmen, die speziell Hirntumoren betreffen, und unter Umständen von neuen therapeutischen Strategien gegen das Astrozytom profitieren. Wichtig für Betroffene ist es, sich gut über sein Astrozytom zu informieren und gegebenenfalls mehrere Meinungen einzuholen.
Teresa Ott