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Astrozytom
Entstehung eines Astrozytoms

Astrozytome entstehen wie andere Krebsformen aufgrund von entarteten Zellen. Wieso sich die Zellen verändern, ist bislang nicht endgültig geklärt. Aus Erdöl hergestellt Chemikalien wie zum Beispiel Phenol können eine Ursache sein. Auch verstärkte Strahlung kann ein Auslöser sein. So können polizytische Astrozytome auch bei Krebspatienten auftreten, die sich einer Bestrahlung unterziehen müssen. Verschiedene Gründe für die Entstehung von Astrozytomen werden diskutiert, konnten aber bislang nicht eindeutig widerlegt oder bestätig werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Strahlen, die von Hochspannungsleitungen oder Mobiltelefonen ausgehen, Ernährung oder psychologische Faktoren wie beispielsweise Stress.

Entstehung eines Astrozytoms

Welche Ursachen zur Entstehung eines Astrozytoms beitragen, ist bislang noch weitgehend ungeklärt. Offenbar spielen herkömmliche Krebsrisiken wie Rauchen oder Alkoholgenuss keine besondere Rolle bei der Entstehung von Hirntumoren. Erbliche Veranlagung für ein Astrozytom liegt in den seltensten Fällen vor, allerdings können Strahlung und bestimmte chemische Substanzen eine Ursache für Hirntumoren darstellen.

Strahlung als Ursache für ein Astrozytom

Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass bei Krebspatienten, die sich aus therapeutischen Gründen einer Bestrahlung aussetzen müssen, das Pilozytische Astrozytom gehäuft auftritt. Besonders bei Kindern sollte man daher unnötige Strahlungsbelastungen vermeiden, um die Entstehung eines Astrozytoms zu verhindern.

Was sich noch nicht als offizielle Ursache für ein erhöhtes Hirntumorrisiko herausgestellt hat, sind die Strahlen, die von Hochspannungsleitungen, Mobiltelefonen oder allgemein elektronischen Geräten ausgehen. Doch die Studien sind widersprüchlich und grundsätzlich gelten elektromagnetische Strahlen als Ursache für Zellschäden, die wiederum zur Entstehung von Krebs beitragen können.

Krebserregende Chemikalien

Zur Entstehung eines Astrozytoms können Chemikalien beitragen, die auf Erdöl basieren. Diese Petrochemikalien wie Benzol, Toluol, Phenol und Xylol sind krebserregend, bilden aber die Basis für alltägliche Stoffe wie etwa Benzin, Diesel und Heizöl, die ebenfalls zur Entstehung von Hirntumoren beitragen können.

Sogar manche Kosmetikprodukte beinhalten Petrochemikalien. Ebenso können Gummiwaren mit krebserregenden Weichmachern versehen sein. Darüber hinaus stehen bestimmte Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmittel unter dem Verdacht, die Entstehung von Hirntumoren zu fördern. Empfohlen wird daher, den Umgang mit solchen krebserregenden Petrochemikalien und Pestiziden auf ein Mindestmaß zu beschränken und besonders Kinder insofern vor der Entstehung von Astrozytomen zu schützen, indem sie zum Beispiel keinen Benzindämpfen ausgesetzt werden.

Genetische Krebsrisiken

Liegt die erblich bedingte Neurofibromatose vor, eine Krankheit, die vor allem Haut und Nerven betrifft, besteht erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Pilozytischen Astrozytoms. Auch das Turcot-Syndrom und das Li-Fraumeni-Syndrom, beide sehr selten und ebenfalls genetisch bedingt, gelten als Ursache für Hirntumoren wie das Astrozytom. In den allermeisten Fällen ist die Entstehung eines Astrozytoms jedoch nicht erblich bedingt.

Ernährung

Immer wieder wird vor künstlichen Nahrungszusätzen wie dem Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat (E 621) oder dem Süßstoff Aspartam (E 951) gewarnt. Es wird spekuliert, ob Glutamat die Blut-Hirnschranke passieren kann und Ursache für Gehirnschäden wie z. B. Hirnödeme sein kann. Auch Aspartam, das in zahlreichen Softdrinks, Kaugummis und Süßwaren vorhanden ist, steht im Verdacht, möglicherweise die Entstehung von Hirntumoren zu fördern.

Psychologische Faktoren

Gesicherte Studien über Zusammenhänge zwischen psychischen Problemen oder Stress und der Entstehung von Hirntumoren gibt es bislang nicht. Die Psychoonkologie will jedoch denkbaren seelischen Ursachen für Krebs, auch für das Astrozytom, wissenschaftlich auf den Grund gehen.

Schulmediziner sehen im Hinblick auf die Psyche zwar keine möglichen Ursachen für Astrozytome, doch können vorbeugende Maßnahmen zur Stressbewältigung nie schaden. Für das seelische Gleichgewicht bieten sich Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Yoga und Tai Chi an oder aber auch einfach viel Bewegung in der freien Natur.

Teresa Ott

 

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Möglichkeiten der Diagnose und Therapie eines Astrozytoms werden weiterentwickelt und verbessert. So wurde schon in Studien getestet, die Patienten mittels Hochenergieultraschalls ohne Öffnen der Schädeldecke zu operieren. Diese Methode soll in Zukunft weiter verbreitet werden.

Nach der Diagnose Krebs sind viele Patienten geschockt. Unterstützung können Familie und Freunde bieten. Um selbst etwas zur Therapie beizutragen, möchten viele Patienten komplementäre Verfahren anwenden. Das sind Therapieverfahren, die nicht zur Standardmedizin zählen. Diese sollten nach Absprache mit dem Arzt unterstützend angewendet werden. Keinesfalls sollten alternative Maßnahmen die Therapie ersetzen.

Therapie Astrozytom

Die Therapie eines Astrozytoms ist abhängig von Art und Größe. An erster Stelle der Therapie eines pilozytischen Astrozytoms steht in der Regel die operative Entfernung. Bei wiederholtem Auftreten (Rezidiv) wird meist eine Strahlentherapie durchgeführt. Beim diffusen Astrozytom ist eine operative Entfernung meist nicht möglich. Daher wird meist eine Strahlentherapie ggf. auch eine Chemotherapie durchgeführt. Beim anaplastischen Astrozytom sowie beim Glioblastom schließt sich häufig an eine Operation eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie an.

Weitere Therapiemöglichkeiten wie Gentherapie, Therapie mittels Immunstimulation oder Radioimmuntherapie werden für das Astrozytom noch erforscht.

Diagnose Astrozytom

Die Diagnose Astrozytom zu stellen, ist oft nicht einfach und erfordert häufig mehrere Untersuchungen. Meist klagen Patienten mit Astrozytom über verschiedene und nicht typische Symptome wie z. B. Übelkeit/Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle oder epileptische Anfälle. Gerade diese Vielfalt an Symptomen erschwert eine Diagnose. Meist werden folgende Untersuchungsmethoden zur Diagnose herangezogen: Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Elektroenzephalografie oder Liquordiagnostik. Nur mit einer Biopsie kann in der Regel eindeutig geklärt werden, ob es sich um ein Astrozytom handelt und der Schweregrad ermittelt werden. Da eine Biopsie eine Operation nötig macht, wird diese meist zusammen mit der operativen Entfernung vorgenommen.